Beitrag von Marianne Thommel
Schlüsselfertiger Neubau
eines Firmengebäudes für Labor ParaDocs
Schlüssel-fertiger Neubau
eines Firmen-gebäudes
für Labor ParaDocs
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für Labor ParaDocs
Die Firma ParaDocs aus Ismaning suchte größere und moderne Büroräume. Ein bezahlbares Mietobjekt finden, das die notwendigen Vorschriften für die Laborarbeit erfüllt?
„Ein Ding der Unmöglichkeit!“ (Dr. Miriam Jäger, Gründerin und Leiterin des Labors ParaDocs).
Einen Neubau auf einem geeigneten Grundstück zu errichten, in dem sich alle Vorschriften und Wünsche passgenau umsetzen lassen?
„Definitiv ein Großprojekt! Aber mit den richtigen Partnern durchaus realisierbar.“ (Dr. Miriam Jäger).
Die Gemeinde Argenbühl hatte das Grundstück, HOLZBAU MOHR überzeugte bei der Ausschreibung – und so kam es 2023 zum gemeinsamen Großprojekt. Für beide Unternehmen das komplexeste Vorhaben in der fast 10jährigen (ParaDocs) bzw. über 100jährigen (HOLZBAU MOHR) Firmengeschichte.
Was gab den Ausschlag, sich an der Ausschreibung zu beteiligen bzw. HOLZBAU MOHR zu wählen?
Tobias Mohr: „Wir haben in der über 100jährigen Betriebsgeschichte schon immer alles gemacht. Vor diesem Hintergrund fand ich die Komplexität des Auftrags sehr spannend. Außerdem hatte ich sowieso vor, wieder mehr in den Bereich Nutzgebäude zu gehen.“
Dr. Miriam Jäger: „Wir sind selbst ein Familienunternehmen. Vor dem Hintergrund dieser Gemeinsamkeit waren für uns neben Preis und fristgerechter Abgabe des Angebots vor allem Sympathie sowie Regionalität ausschlaggebend. HOLZBAU MOHR erlebten wir als eine gut vernetzte Traditionsfirma mit moderner Ausrichtung. Uns war bewusst, dass der Auftrag sehr komplex ist und viel Neues enthält. Doch wir hatten von Anfang an das Vertrauen, dass der Betrieb dieser Herausforderung gewachsen ist.“
Dr. Miriam Jäger und Tobias Mohr nach der Gespräch
Welche baulichen Besonderheiten müssen für ein Laborgebäude berücksichtigt werden?
Tobias Mohr: „Als öffentliches Gebäude gelten beispielsweise besondere Brandschutzvorschriften: Die Türen sind selbstschließend, das Treppenhaus wird aus Beton gefertigt. In diesem Fall ist es zudem Fluchtweg. Deshalb befindet sich hier ein Dachfenster, das sich mit einem Notfallknopf öffnen lässt, um den Rauchabzug zu gewährleisten. Für die Sicherheitskoordination haben wir eng mit der Firma Secum zusammengearbeitet. Da in das Gebäude weitere vermietbare Büroräume integriert sind, war eine elektronische Zutrittskontrolle notwendig.
Nicht zu vergessen der Schallschutz: Dieser stellte neben den großen Spannweiten einen weiteren Punkt dar, warum eine Hybrid-Bauweise hier die sinnvollste Lösung war. Jetzt besteht das EG aus Ziegel mit einer Betondecke und das OG wurde – ebenso wie alle Zwischenwände – in Holzbauweise gefertigt.“
Dr. Miriam Jäger: „Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Bestimmung von Parasiten. Demnach unterliegen wir den Vorgaben des Infektionsschutzes sowie des Tierseuchengesetzes. Baulich bedeutet das beispielsweise, dass der Boden in den Laborräumen fugenlos verlegt sowie mithilfe einer Hohlkehle hochgezogen sein muss. Hier überzeugte uns ein Belag aus Kautschuk. Jeder Raum benötigt ein Handwaschbecken. Auch eine Notdusche für einen Chemikalien- oder Brandunfall musste im Flur installiert werden, allerdings ohne Wasserauslass.
Zudem erzeugt der Laborbetrieb einen erhöhten Energiebedarf. Weil uns Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, sollte unser Gebäude so autark wie möglich sein.“
Spatenstich
Das Projekt in der Rückschau, nachdem das Labor nun fertiggestellt und bezogen ist?
Dr. Miriam Jäger: „Alles hat geklappt! Das Labor ist so, wie ich es mir gewünscht habe, in einer wunderschönen Umgebung. Wir arbeiten gerade die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und jeder entdeckt seinen Lieblingsplatz. Meiner ist beim Empfang am Fenster mit Blick auf die Wiesen.“
Infos zum Energiekonzept
Neben einer Luftwärmepumpe wird an diesem Standort durch drei Bohrungen auch die Erdwärme optimal genutzt. Eine ausgezeichnete Dämmung, Solar sowie eine E-Tankstelle sind ebenfalls Teil des Konzepts. Besonders viel Energie speist die flächenbündig integrierte Indach-PV ein. Diese sorgt für eine maximale Ausnutzung der Dachfläche, hier nur mit einem Blecheindeckrahmen installiert ohne Dachziegel.
Infos zum Gebäude
Größe: 15×18,50 Meter, dreistöckig
(Hang-, Erd- und Dachgeschoss)
Fassade: Erdgeschoss verputzt, Außenwand Dachgeschoss mit Weißtanne bekleidet in den gewünschten RAL-Farben grün bzw. grau
Baujahr: 2023
Adresse:
Labor ParaDocs
Wittumweg 32
88260 Argenbühl-Eisenharz